Der Bittner-Bäcker aus Glatz in Schlesien

Erinnerungen an meine Kindheit von:

Manfred Bittner Elektromeister

Sohn des Bäckermeisters Gerhard Bittner

Enkel des Bäckermeisters Paul Bittner

Familie Niermann

Heinrich Niermann und seine Ehefrau Maria

nahmen meine Mutter und meinen Bruder auf und gaben ihnen ihre Gute Stube als Wohnung und teilten ihr Essen mit ihnen.

 Es muss der 13. oder 14. März 1946 gewesen sein, als uns ein LKW, der Milchwagen der Fa. Nülle in Eppendorf

vom Kalkofen in Hilter zur Schule in Allendorf brachte. Hier wurden wir den einzelnen Häusern zugeteilt.

 Meine Grosseltern waren mit mir bei Nienbäcker unter gekommen.

Zum Schluss blieben meine Mutter und mein Bruder übrig.

Herr Niermann war bei der Verteilung zugegen und nahm schliesslich beide mit in sein schon volles Haus.

Frau Niermann besass eine einzigartige Herzensgüte und Ausgeglichenheit.

 Sie war immer freundlich - wir hatte sie alle gern. In späteren Jahren sprach meine Mutter oft davon,

wie ihr Frau Niermann über so manche schwere Stunde hinweg geholfen hat.

An dieser Stelle danke ich allen Niermann`s Nachkommen dafür, dass Eure Eltern uns damals aufgenommen haben.

An einem Sonntag unterm Birnbaum

Hintere Reihe stehend von l nach r: Meine Mutter - Anna, älteste Tochter

Herr Niermann - Matthias. Vordere Reihe von l nach r: Hubert -

mein Bruder Wolfgang - Agnes - Martina -

 Frau Niermann mit Sohn Bernhard auf dem Schoss,

später wird noch Sohn Alfons geboren - ganz rechts Josef.

 Ich weiss nicht, ob ich jemand vor der Familie vergessen habe,

 der nicht auf dem Foto ist.

MeinVater hatte aus Amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine

 Voigtländer Bessa 6x9 mitgebracht und machte diese Fotos.

Wenn ich mich recht erinnere, so waren die Früchte des Birnbaumes klein und hart und weniger für den rohen Verzehr geeignet.

Jedoch im Brattopf zusammen mit einer Speckschwarte geschmort waren sie eine Delikatesse.

 Wir Kinder hatten hier eine Freiheit wie im Paradies - ich denke gern und viel an diese Zeit zurück.