Nach der Vertreibung blieben uns Heimweh und Armut.
Im Sommer 1948 bekamen meine Grosseltern, bei denen ich lebte eine Wohnung in Hagen zugewiesen.
Meine Eltern blieben mit meinem Bruder in Allendorf. Diese Postkarte vom 08.02.1949 von Oma Agnes an ihre Schwiegertochter,
meine Mutter beschreibt, worum es damals ging: Es ging nur um das Überleben! - „Durchkommen“ sagten wir damals - und um das Heimweh.
Hier die letzten Zeilen von Oma Agnes:
Liebe Lottel, ...........
Es ist doch sehr lieb von Maria, dass sie immer an Deine Kinder denkt + sorgt. Wenn sie mal von ihrem Mann eine
abgetragene Uniform hätte,da liesse sich auch etwas machen. Frau Dombrowsky erzählte mir, dass sie von ihrer Schwägerin aus Hirschberg
ein Päckchen bekam und solche jetzt gehen. Hast Du noch Mohrrüben übrig? Ich habe wieder grosse Heimatsehnsucht.
Herzlich liebe Grüsse von Eltern + Manfred
Im März 1949 verstarb Oma Agnes. Nicht zuletzt hatte das Heimweh entschiedenen Anteil an ihrem frühen Tot.
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